
Das Caspar-von-Saldern-Haus im Spiegel der Presse
„Es war wunderbar, in Ihrem schönen Hause mit der ausgezeichneten Akustik zu spielen. Herzliche Grüße Ventseslav Nikolov“
„„Movements“ – so betitelte der bulgarische Solocellist Ventseslav Nikolov seinen Konzertabend im Caspar-von-Saldern-Haus. Nur 30 Zuhörer kamen zu diesem Konzert der Extraklasse. Professor an der Musikhochschule in Sofia (Bulgarien) ist er; und doch ist Ventseslav Nikolov alljährlich in Deutschland zu hören – an diesem Sonntagabend aber erstmals in Neumünster. Und vielleicht – so lässt Frau Dr. Christa Buchwald verlauten – gibt er in naher Zukunft sogar einmal einen Workshop für begabte Cellisten unserer Stadt. „Singen Sie, singen Sie!“ wiesen viele große Dirigenten ihre Cellisten an, nur Toscanini sagte: „Tanzen Sie, tanzen Sie!“ Das wolle er tun. Sprachs und interpretierte eine „Suite populaire espagnole“ aus drei ganz unterschiedlichen Tänzen: „Aragonesa“ (volkstümlich, lyrisch), „Sarabande“ (sehr gesanglich) und „Flamenco“ (feurig). Impulsiv ist sein Spiel und doch zugleich ökonomisch. Er lässt die Musik kommen, hört und reagiert, ohne sie jemals zu zwingen. Auch moderne Werke stehen auf dem Programm: Zwei Sätze (engl.: Movements) aus der Feder Benjamin Brittens: „Serenata“ und „Marcia“. Die Serenata ist ein reines Pizzicato-Stück, bei dem die Saiten also nur gezupft werden; beim Marcia hingegen wird der Bogen sogar perkussiv wie die Sticks eines Drummers eingesetzt. Die Noten einer Serenade des deutschen Avantgardisten Hans Werner Henze habe der bulgarische Zoll beschlagnahmt, so dass Ventseslav Nikolov die entstehende Programmlücke durch zwei bulgarische Volkslieder auffüllte. Mit einem Marsch des Russen Sergej Prokofiev, den Nikolov mit großer Intensität anging, als wolle er ein ganzes Orchester imitieren, ging es in die Pause. Eine tänzerische Gavotte und ein hochromantisches Largo aus einer Cello-Suite Max Regers, die dieser während eines Kuraufenthalts schrieb, wiesen Nikolov als ausdrucksstarken Romantiker aus. Gerade im Largo lebte er die verschiedenen Stimmungen – von intimer Zartheit bis zu vorwärts stürmender Dramatik – aus und überzeugte durch einen großen romantischen Ton. Schluss- und Höhepunkt des Abends waren verschiedene Sätze (eben Movements) aus mehreren Cello-Suiten Johann Sebastian Bachs. Hier überzeugten vor allem der lebendige Puls und die sonore Tongebung. Aus der Zeit dieses bedeutenden Komponisten stammt übrigens auch das Instrument, auf dem Ventseslav Nikolov spielte: ein Violoncello des venezianischen Instrumentenbauers Matteo Goffriller aus dem Jahr 1726. SVEN THOMAS HAASE“
„Angefangen hat es mit dem Jazz - daran ließ Moderator Armin Diedrichsen keinen Zweifel - im Bordell, steht doch das ursprüngliche Wort "jass" für sexuelle Erregung. Der Blues als eine der ersten Ausprägungen des Jazz steht zugleich für ein Lebensgefühl: unterlegen und verzweifelt zu sein, aber zugleich aufbegehrend. "St. Louis Blues" von William Christopher Handy war denn auch das erste Klangbeispiel, das Pianist Sven Selle mit beherztem Zugriff zu Gehör brachte. Im "Westend-Blues" von King Oliver demonstrierten beide Künstler die sogenannte Call-Response-Praktik der Zeit: Auf die Zurufe Sven Selles antwortete Armin Diedrichsen mit improvisierten Kopfstimmsoli. In lockerem Dialog zwischen den beiden Akteuren erfahren die gut 40 Besucher im Caspar-von-Saldern-Haus etwas über die Kennzeichen des Jazz: triolischer Rhythmus, pochende Bässe und charakteristische Skalen. Sogar zum Mitmachen wird das Publikum aufgefordert: Ein Experiment zum Off-Beat macht körperlich erlebbar, was den Jazz ausmacht. In den 30er-Jahren kamen die ersten Big Bands auf, in denen Arrangeur und Solist die kreativ Gestaltenden waren, die anderen die "Satzmusiker". Bis heute kennt jeder sportbegeisterte Fernsehzuschauer eine Schlussfloskel der "Count Basie Big Band", die Musik zum "Aktuellen Sportstudio". Benny Goodman war der erste, der bereits in den 30er-Jahren schwarze und weiße Musiker zusammen in einer Big Band spielen ließ. Höhepunkt vor der Pause war "Lady be good" von George Gershwin, das Armin Diedrichsen kräftig und stilsicher intonierte. Herrlich, wie Pianist und Sänger sich am Ende das "be good...to me" streitig machten. In den 40er-Jahren kam dann der Bebop auf. Der Name steht lautmalerisch für das Tritonus-Intervall von hoch nach tief, das für diese Stilrichtung bestimmend war. Bebop sollte schräg und hart klingen. So kam es zur Entfremdung vom Publikum; und tanzbar war diese Musik auch nicht. Mit Miles Davis ging es zum Cool Jazz über, bis die Entwicklung über Hardbop, Funk und Freejazz langsam unübersichtlich zu werden begann. Eine eigene, durchaus beachtenswerte Komposition von Sven Selle rundete den Abend ab. Er zeigte sich als äußerst versierter Pianist in den verschiedenen Stilrichtungen des Jazz, wirkte allerdings oft bemüht und etwas zu angespannt. Vielleicht lag dies auch am eher steifen Ambiente im ehrwürdigen Caspar-von-Saldern-Haus: Schließlich spielte er nicht in einem New Yorker Jazzclub. Umso lockerer plauderte dafür Armin Diedrichsen daher. Sven Thomas Haase “
„Die Vorsitzenden des Fördervereins steckten das Areal persönlich mit Flatterband ab: Vor dem Caspar-von-Saldern-Haus maßen Gerd Sigel und Uli Wachholtz gestern 50 Quadratmeter aus und übergaben sie symbolisch an Henning Voigt, Geschäftsführer von Voigt Logistik. Das Unternehmen wird heute 75 Jahre alt. Voigt verzichtete auf einen großen Empfang und spendete stattdessen 10 000 Euro für das Saldern-Haus. ' Hier werden Tradition und Kultur sehr schön miteinander verknüpft. Das möchten wir fördern', sagte Voigt bei der Übergabe des überdimensionalen Schecks an den Vorstand des Vereins. Das Geld soll in die Wiederherstellung der historischen Auffahrt des Hauses fließen, wie sie vor 250 Jahren ausgesehen hat. Spender können zurzeit mit 200 Euro die Pflasterung eines Quadratmeters sichern (der Courier berichtete). Zum Jubiläum ließ Voigt die Geschichte des Unternehmens in einem Buch verewigen. Die 1000 Exemplare bekommen Mitarbeiter und Kunden, so Voigt. tg“
„Das Caqspar-von-Saldern-Haus rückt seinem Originalzustand noch ein Stück näher. Henning Voigt brachte gestern den Vorstandsmitgliedern des Fördervereins, Renate Werner, Gerd Sigel und Uli Wachholtz einen Scheck über 10 000 Euro. Von der Spende der Firma Voigt Logistik in Neumünster können 50 Quadratmeter Rasen gepflastert werden. Der historische Wirtschaftshof vorm Haus soll nämlich wie anno 1746 wieder entstehen. Die Firma Voigt Logistik ist 75 Jahre alt. 'Wie sollen wir das Jubiläum feiern? Statt einen großen Empfang zu geben unterstützen wir lieber die Kultur in Neumünster', erklärte Geschäftsführer Voigt, der auch Förderer des Hauses ist. Seine Spedition, die als kleines Familienunternehmen im pommerschen Pyritz anfing, beschäftigt heute 500 Mitarbeiter und hat 250 Lkw. (Einmal)“
„Neumünster - (H. Friebel) - Vierhändige Sätze am Klavier haben ihren Reiz. Und wenn sich im Caspar-von-Saldern-Haus ein Pianistenpaar wie Irina und Arnold Nevolovitsch vorstellt, dann liegt die Ausschöpfung dieses Genres nahe. Schließlich sind die beiden Lübecker nicht nur preisgekrönte Pianisten, Arnold Nevolovitsch betätigt sich auch erfolgreich als Komponist und Bearbeiter von Sätzen für das vierhändige Spiel. In ihrem Konzert vor leider nur knapp 40 Besuchern wollten beide einen breiten Bogen vom Barock bis zur Moderne schlagen. Das geht natürlich nur, wenn die Stücke kurz gehalten sind. ' Fünf Minuten wollen wir nicht überschreiten ' , versprach Arnold Nevolovitsch. Ein reizvolles Konzept, das durchgängig eingehalten wurde und für Schwung sorgte. Langsames Spiel ist ohnehin nicht die Sache der beiden gebürtigen St. Petersburger. Schwungvoll und tongewaltig, aber immer exakt, eben russisch, führten sie ein ums andere Mal die Akustik des Saales an die Grenzen. Dabei ging zunächst der Reigen von Bach bis Brahms durch den westlichen Teil Europas, um nach der Pause in Russland zu landen. Besonders beeindruckend war die Bearbeitung der ' Bilder einer Ausstellung ' von Mussorgsky. Zudem wusste Nevolovitsch zum Abschluss des Programms auch mit eigenen Werken zu überzeugen. Dabei wurde einmal mehr bewiesen, dass Originalkompositionen für das Instrument immer noch zu den besten Ergebnissen führen. Bei Bearbeitungen geht doch eine Menge verloren, etwa wenn Orchesterwerke auf ein Soloinstrument herunter transferiert werden. Oft bleibt da nicht viel mehr als der Wiedererkennungswert. So ist Händels ' Wassermusik ' - selbst vom Ehepaar Nevolovitsch dargeboten - auf dem Klavier nur Stückwerk. Doch die für vier Hände komponierten Sätze begeisterten. “
„Neumünster (J. Köster) "Pulp Deine Gneise!" - für sich allein gibt dieser Satz Rätsel auf. Doch seine Bedeutung war vollkommen klar für die Zuschauer im Caspar-von-Saldern-Haus, die am Sonntag das Programm "Best of Handlungen" vom Marc-Schnittger -Figuren-Theater sahen. Gemeinsam mit Arne Bustorff brachte Marc Schnittger 15 Einzelszenen auf die Puppenbühne, die feinhumorig und nicht selten etwas schräg Sinn und Unsinn des täglichen Lebens beleuchteten. Die Sprache einiger Szenen war die Kunstsprache Gerhard Menschings, die ohne Körpersprache und Betonung vollkommen sinnlos erscheint - eben wie: " Pulp Deine Gneise!" Und obwohl Schnittgers Puppen einfach erscheinen, weil sie nur aus einer Hand im Handschuh und einem Puppenkopf mit den nötigen Details bestehen, verfügen sie dank der Fingerfertigkeit der Puppenspieler tatsächlich über eine variantenreiche " Körper"-Sprache. Dazu die Betonung der Unsinn-Sätze Gerhard Menschings, und jedem im Saal war klar: " Pulp Deine Gneise!" ist eine unmissverständliche Aufforderung zum Degen-Gefecht auf Leben und Tod - Teil eines kompletten kleinen Dramas um Liebe, Leidenschaft und Betrug. Das Publikum amüsierte sich, ging mit und war entzückt. " Süß!" war ein mehrfach gehörter Ausruf. “
„Neumünster (Sven Thomas Haase): „ Warm, üppig, aber nie aufdringlich - so erlebten rund 50 Zuhörer im Caspar-von-Saldern-Haus den Klang des Bläserensembles aus der Mainmetropole. Zum Konzertauftakt spielten die Bläsersolisten des Frankfurter Opernhauses eine Joseph Haydn zugeschriebene „Feldpartita“, eigentlich für ein doppelt besetztes Quintett. Während der Eröffnungssatz in Haydnscher Divertimentomanier komponiert war, verriet das vergleichsweise schlicht komponierte Rondo eine andere Verfasserschaft. Spannend – nicht nur für die kleinen Besucher – war die Vorstellung der Instrumente; Charmant erzählte Professor Diethelm Jonas aus Lübeck, der für den erkrankten Oboisten des Ensembles eingesprungen war, Interessantes zur Gattung des Bläserquintetts und ihren beiden höchsten Instrumenten – Querflöte und Oboe, bevor die Solisten an Fagott, Klarinette und Horn ihre Instrumente vorstellten. Die Kinder errieten den Vogel, die Katze und den Großvater aus „Peter und der Wolf“, während Diethelm Jonas selbst eine verzaubernde Interpretation der „Metamorphose“ von Benjamin Britten bot. Im zweiten Teil glänzte das Ensemble mit Sätzen aus „Carmen“ von Georges Bizet in Bearbeitung für Bläserquintett. Perfektes Zusammenspiel, klare Gestaltung musikalischer Entwicklungslinien, ansprechende und originelle Gestaltung sind nicht nur Zeichen der Güte des Quintetts, sondern verrieten auch, dass das Ensemble mit diesem Programm bereits seit einigen Tagen unterwegs ist. Schön, dass das Hindemith-Quintett auch in Neumünster zu hören war“. Sven Thomas Haase “
„Mit Flamenco-Musik, einer rassigen Tänzerin und südamerikanischen Hits feierten über 300 Gäste im Caspar-von-Saldern-Haus ein schwungvolles Sommerfest. Eingeladen hatte dazu der CvS-Förderverein. Eigentlich sollte der festliche Abend im herrlichen Grün des Parks vor dem hiostorischen Gebäude über die Bühne gehen. Doch das nasskalte Wetter liess das nicht zu. Bereits am Nachmittag hatten Johannes Kux und Gerd Sigel vom Förderverein die Planung umgestossen und die Bühne schnellstens in den Konzertsaal verlagert. Bevor das Flamenco-Ensemble "Gota de Fuego" mit seiner rassigen Tänzerin Iris Caracol das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss, wurde Peter Rodenbeck als 200. Mitglied des Vereins von Renate Werner mit einem Blumenstrauss geehrt. ' Der Förderverein hat sich mit seinem Engagement für das Caspar-von-Saldern-Haus grosse Verdienste um den Erhalt eines der wichtigsten historischen Gebäude dieser Stadt gemacht ', deshalb sei er Mitglied geworden, erklärte der Neumünsteraner. Danach startete die Flamenco-Show. Zunächst spielte einer der beiden Gitarristen eine leise andalusische Ballade. Das Publikum nahm davon keine Kenntnis und plauderte fröhlich weiter. Das rief die Tänzerin Caracol auf den Plan. Sie klatschte herrisch zwei Mal in die Hände, rief ' Silentium' und grummelte ein drohendes 'por favor' hinterher. Augenblicklich erstarben die Gespräche. Bereits nach dem ersten Auftritt der eleganten Tänzerin mit fliegenden Rockschössen und vehementem Fussgestampfe wurde der Konzertsaal zu einer spanischen Stierkampfarena. Mit lautem ' Olé ' und Bravissimo-Rufen wurde jede Schrittkombination der hoch gewachsenen Iris Caracol kommentiert. Kulinarische Leckereien und edle Getränke wurden derweil im Gartensaal verköstigt. Ein ausrangiertes Segel einer Hochseeyacht bot im Park gegen die Regenstürme den Abgehärtesten genügend Schutz. ' Die aufwändigen Renovierungsarbeiten am Haus sind beendet ' gab der Schatzmeister des Fördervereins, Johannes Kux, bekannt. Bis auf den Eigenanteil des Fördervereins in Höhe von 15 000 Euro an der kürzlich eingebauten Wendeltreppe, seien alle Handwerkerrechnungen beglichen. Mit südamerikanischen Hits der Sängerin Mo Casal und ihrer Band klang das Sommerfest aus. “
„Die unbeständige Witterung zwang die Veranstalter, das Sommerfest des Caspar-von-Saldern-Hauses in Neumünster aus dem Park in das Gebäude selbst zu verlegen, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. ' Caspar meets Carmen ' war das Motto, und feurig-spanisch ging es beim Flamenco von Iris Caracol von der Hamburger Flamenco-Formation ' Gota de Fuego ' zu. Die international zusammengsetzte Gruppe brachte mit ihren Klängen südländische Leidenschaft und Lebensfreude ins Saldern-Haus und entlockte so manchem Gast auch ein spontanes ' Olé! ' Auch das kulinarische Angebot weckte mit Paella und anderen mediterranen Köstlichkeiten und kräftigem spanischen Wein die Sehnsucht nach Sonne und Urlaub. Weiter ging es später am Abend mit ' Mo Casal and Freinds ', die ebenfalls mit südlichen Kölängen verwöhnten. “
„Hat sich die 11.000 Euro schwere Investition in den Akustikumbau des Konzertsaales gelohnt oder nicht? Mit Spannung erwartete am Sonntag Gerd Sigel vom Förderverein Caspar-von-Saldern-Haus das Plazet der Konzertgäste. Schon beim Betreten des Saales war vielen von ihnen aufgefallen, dass der zuvor beklagte extreme Nachhall des Raumes der Vergangenheit angehört. ' Schon beim Plaudern klingt der Raum anders als zuvor. Der Hall ist futsch ', lobte Siegfried Horn. Die Feuertaufe für den renovierten Saal, der Nachweis, dass die Operation ' Akustikumbau ' gelungen ist, hätte nicht schwieriger ausfallen können. Das Querflötensextett ' Flautomania ' spielte auf. Bearbeitungen von Opernouvertüren, Klavierwerken und atemberaubende Arrangements von Klassikern des kubanischen Saxophonisten Pacco D ' Rivera erklangen. Das verwendete Instrumentarium reichte von der Picolo-Flöte bis hin zur selten gespielten Bass-Querflöte. ' Fantastische Technik und Zusammenspiel ', zollte Elke Andersen, Querflötenlehrerin der Musikschule, den sechs Musikerinnen ihr Lob. ' Wir werden bei weiteren Konzerten hören, ob die Akustikverbesserung ausreicht. Wenn nicht werden wir nachbessern ' , kündigte Gerd Sigel an. “
„Einen musikalischen Leckerbissen aus barocker Zeit servierte der Förderverein des Caspar-von-Saldern-Hauses am Sonntagabend. Die Musiker Inken Ewertsen (Cello) und Torsten Johann (Cembalo) verzauberten ihr Publikum mit Werken aus dem Spätbarock. Rund zwei Stunden lang lauschten 80 Zuhörer im Saal des historischen Gebäudes gebannt dem brillianten Zusammenspiel. Das Duo spielte auf Instrumenten, die den Originalen von einst nachgebaut wurden - ein leichteres Cembalo mit Messingsaiten; das Cello sei mit Darm -, nicht wie üblich mit Stahlsaiten bespannt, es fehle auch der ' Stachel ' zum Stützen, erläuterte Johann. Wie meisterlich sie ihre Instrumente beherrschten, bewiesen beide in Solostücken. Ewertsen breitete in der Solo-Suite Nr. 1 von Johann Sebastian Bach die wundervolle Bandbreite des Cellos von dramatischen Stimmungen bis hin zum beschwingten Tanz eindrucksvoll aus. Die gebürtige Neumünsteranerin ist Solo-Cellistin des Preußischen Kammerorchesters, spielte auch in der Internationalen Orchesterakademie Bayreuth und der Camerata Salzburg. Sein Können als ' Meister der Tasten ' demonstrierte Johann bei der Solo-Toccata Nr. 3 in e-Moll von Bach, bei der sich perlendes Improvisieren mit streng polyphon fugierten Phrasen in rasantem Tempo abwechselten. Johann ist Cembalist bei dem Freiburger Barockorchester. Als ein Beispiel für den französischen Einfluss auf deutsche Komponisten folgte eine heiter-leichte Sonate von Georg Philipp Telemann. Technisch anspruchsvoll meisterten die zwei die Sonate Nr. 5 in a-Moll von Jacob Klein mit präzisen Einsätzen, rasanten Lagewechseln und filigranem ' Wirbel ' des Cembalos. Zwei Sonaten des einst europaweit konzertierenden Komponisten Francesco Geminiani umrahmten das Konzert. Prasselnder Beifall zeigte, wie sehr das Konzert allen gefallen hatte. ' Wunderschön! ' lauteten die begeisterten Kommentare.“
„ Solide Finanzen, ein hochkarätiges Kulturprogramm, Unterstützung von vielen Seiten: Das vergangene Jahr stand für den Caspar-von-Saldern-Förderverein im Zeichen des Erfolgs. Die Mitglieder des Vorstands strahlten am Mittwochabend mit der Abendsonne um die Wette. Auf der Jahreshauptversammlung gab es einen erfreulichen Rückblick sowie einen Ausblick auf anstehende Baumaßnahmen und die Veranstaltungen dieses Jahres. Im Mai , regieren ' wieder die Bauarbeiter: Eine Edelstahltreppe im Kleinen Saal löst das lang diskutierte Problem des zweiten Rettungswegs. Die Akustik werde mit Kästen an der Decke verbessert, berichtete der Vereinsvorsitzende Gerd Sigel. Er schwärmte zudem: , Der Fußboden ist traumhaft geworden.' Eingebaut ist jetzt auch die funkgesteuerte Beleuchtung. , Die Treppe hinten war mal vorne...', frotzelte Sigel - und dorthin soll sie auch wieder versetzt werden. Angedacht ist eine große Holzterrasse zum Garten hin, der ebenfalls umgestaltet werden soll. Im Rahmen eines EU-Projekts werden Malergesellen aus dem ganzen Land die Türen fachgerecht neu streichen. Angesichts des Spendenaufkommens von 125 000 € und vieler Helfer war der Dank an alle, die durch Geld oder Arbeitskraft dieses Großprojekt mit realisierten, für den Vorstand an diesem Abend das Wichtigste. Für die Investitionen 2007 steht ein Vermögen von fast 55 000 € zur Verfügung, die unter anderem in die Wendeltreppe, den Garten und die Veranstaltungen fließen. Letztere starten am Sonntag, 6. Mai, mit einem hochkarätigen Konzert mit Inken Ewertsen (Cello) und Torsten Johann (Cembalo). Es folgen das Flötensextett , Flautomania ' (3. Juni), das Sommerfest des Vereins unter dem Motto , Caspar meets Carmen ' (6. Juli) und Barockmusik beim Schleswig-Holstein Musik Festival (25. August). Mehr Informationen im Internet: www. caspar-von-saldern.de Der politisch kurz diskutierte Verkauf des Hauses war an diesem Abend kein Thema. Gerd Sigel, der wie Finanzexperte Johannes Kux unter Beifall im Amt bestätigt wurde, winkte ab: , Da hatten wir den Mietvertrag schon. Das war für uns alles schon in trockenen Tüchern. ' “
„Das Landesamt für Denkmalschutz und der CvS-Förderverein einigten sich auf einen neuen Standort für eine Innentreppe: Endlich ist das Tauziehen beendet. Gerd Sigel vom Förderverein Caspar-von-Saldern-Haus atmet erleichtert auf. Das Landesamt für Denkmalschutz hat bei einem Ortstermin nach nur 15 Minuten seinen Widerstand gegen eine Wendeltreppe im 1746 erbauten historischen Hauptgebäude aufgegeben. ... Damit ist die ursprüngliche Planung einer Fluchttreppe aus dem Obergeschoss in den Konzertsaal im östlichen Seitenflügel vom Tisch. Der Förderverein hatte gegen diese Planung gekämpft. Begründung: Die Nutzung des Saals für Konzerte wäre nicht mehr möglich gewesen. ... Folge: Der Umzug der Musikschule ins CvS-Haus lag auf Eis. Jetzt sind die Weichen gestellt. Voraussichtlich in den Osterferien wird die Talentschmiede in die Edelimmobilie einziehen.“
„Beide Parteien verständigten sich in einer Nachtsitzung im Rathaus: Das Caspar-von-Saldern-Haus soll nicht verkauft werden.“
„Ein Verkauf des Caspar-von-Saldern-Hauses kommt nicht in Frage. Das versicherte Neumünsters CDU-Chef Torsten Geerdts. ... Die vielen Handwerker und Spender, die bisher Arbeitsleistungen, Sach- und Geldspenden von 300 000 € für das Saldernhaus aufgebracht haben, sollen wissen: Mit uns ist ein Verkauf nicht zu machen.“ Anmerkung am Schluss der Meldung: Die CDU stellt die Mehrheit im Rat.“
„Gegen Mittag erhielten die 43 Mitglieder der Ratsversammlung gestern von den Boten der Stadtverwaltung eine brisante Lieferung: das mit Spannung erwartete Geheimpapier von Oberbürgermeister Hartmut Unterlehberg (SPD). Es enthält 59 Vorschläge, wie der städtische Haushalt konsolidiert werden kann.“
„Verkauf des Caspar-von-Saldern-Hauses und des Volkshauses Tungendorf, Verzicht auf das GAZ, Erhöhung der Gewerbesteuer...- das sind nur einige Kostproben aus der Spar-Liste von Oberbürgermeister Hartmut Unterlehberg für Neumünsters Etat 2007/2008.“
„Ein überraschendes Fundstück aus dem vorvergangenen Jahrhundert konnte gestern der Förderverein Caspar-von-Saldern-Haus präsentieren, als Jan-Tobias Büll für die Sparkasse Südholstein einen 10. 000-€-Scheck überreichte. ... Und Sigel und Vorstandsmitglied Johannes Cux wussten auch schon, in welches gestalterische Element für das architektonisch wertvolle Saldernhaus die Sparkassen-Spende einfließen soll: Der Verein, dem mittlerweile 192 Förderer angehören, möchte Zufahrt und Haupt-Aufgang vom Haart originalgetreu wiederherstellen.“
